Am 19.11.2016 ist es soweit: meine Lieblingshochzeitsagentur „marry me“ mit der ich nun schon einige Jahre super gerne zusammen arbeite lässt zusammen mit „Elbbraut Brautmoden“ (wunderschöne Kleider, hach einmal bitte alle haben) die große „Bridal-Party“ im Altonaer Kaiserspeicher steigen. Keine anonyme Hochzeitsmesse sondern eine Sause mit ausgewählten Dienstleistern rund um das Thema Hochzeit. Und ja, ich spiele dort auch ein Set feine Musik und freu mich schon wie Bolle ;) Karten gibt´s für 15,00 € bei Elbbraut & teilnehmenden Vorverkaufsstellen (vielleicht habt ihr sonst auch noch an der Abendkasse Glück) also beeilt euch :) Weitere Infos wen ihr auf der Bridal-Party alles treffen könnt und was euch ansonsten dort erwartet unter www.bridal-party-hamburg.de Ich freu mich, euch dort zu sehen <3 Liebste Grüße, Stephanie |
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Schon in meinem letzten Post habe ich ja kurz über das Ende des Sommers geschrieben und seit einigen Wochen hat der Herbst auch ganz offiziell begonnen - ich mag den Herbst mit seinen warmen Farben, langen Spaziergängen und anschließend das gemütliche Tee trinken mit dicken Socken im Warmen. Und auch wenn das Jahr noch nicht vorbei ist, fühlt es sich fast schon ein wenig so an - was auch daran liegen mag, dass nun die „Hochsaison“ für mich was Auftritte angeht langsam zu Ende geht. Es war ein schöner Sommer mit tollen Auftritten, Locations und Begegnungen und es ist wunderbar für mich zu sehen, wie das ganze wächst und meine Bemühungen von vor 2-3 Jahren mehr zu spielen und schöne Auftritte zu "ergattern" nun Früchte tragen.
Außerdem trifft man als Musikerin immer wieder auf neue Leute - was für mich (mit meinem Hauptinteresse: Menschen ;)) auch irgendwie zum Leben dazu gehört und es bereichert. Doch so langsam juckt es mich auch wieder in den Fingern mich zu Hause zu verkriechen und wieder verstärkt kreativ zu sein. Bis dabei was raus kommt wird es wohl noch etwas dauern - dafür aber noch mal für euch ein paar Impressionen von den Orten, an denen ich mit meinem Piano auftreten durfte. Und für alle die interessiert, worauf ich spiele: ich habe bis August auf meinem Kawai MP4 gespielt, was mir lange sehr treue Dienste geleistet hat, mir dann aber endlich mein ersehntes Nord Piano 2 hp gekauft. Das wiegt nämlich ca. die Hälfte - mein Rücken wird es mir danken und der Klang ist grandios! Als Mikro benutze ich das Shure KSM9 (Kondensatormikro) und bin total glücklich damit, da muss man fast gar nicht mehr selber singen ;) So, jetzt macht es euch gemütlich und habt einen tollen Tag! <3 gefühlt ist es trotz der Sonnenstrahlen schon da: das Ende des Sommers! Ich habe schon lange keinen Blogpost mehr geschrieben. Sommerloch quasi! Vor den Sommerferien Hochbetrieb überall dort, wo ich unterrichte. Dann ein wunderschöner erholsamer Urlaub mit nichts tun, unter freiem Himmel schlafen, Bücher verschlingen und im türkisblauen Wasser planschen. Nach unserer Ankunft zurück in Hamburg dann gleich viele Jobs - vor allem Trauungen, Sektempfänge und Dinnermusik. Das, was mir im „Dienstleistungebereich“ am meisten Spaß macht. Bei Hintergrund - und Dinnermusik kann man sich ziemlich gut seine eigene Lieblingsplaylist zusammen stellen und bei Hochzeiten hat man eigentlich fast immer sehr dankbare Menschen und es ist daneben einfach ein schönes Gefühl, einen kleinen Teil zu einem ganz besonderen Tag beizutragen! Tja und jetzt neigt sich die Saison langsam dem Ende zu und der Herbst steht vor der Tür. Damit auch gleich der Vorsatz, mal wieder mehr aufzunehmen und nicht nur "Dienst zu leisten". Auch wenn ich erst mal wieder rein kommen muss und meinem Freund heute ca. 20 Nachrichten und Screenshots ins Büro geschickt habe, weil ich diverse richtige Regler und Einstellungen nicht finden konnte (er hat Gottseidank eine Wahnsinnsgeduld mit mir ;)) Den Song aus dem Video muss ich eigentlich für eine Trauung am Samstag vorbereiten und ich fand ihn so wunderschön und er passte zu meiner heutigen melancholischen „Sommerherbststimmung“ dass ich ihn dann spontan aufgenommen habe. Wer den Film „Honig im Kopf“ gesehen hat kennt ihn vielleicht. Jedenfalls wollte ich auch gar nicht viel schreiben aber mit diesem kleinen Video mal wieder den Blog aufleben lassen. Und wer weiß, wenn es euch gefällt, bin ich vielleicht ja mal wieder fleißiger am aufnehmen ;) Liebsten Gruß von eurer Steffi Stephanie Glasmeyer - Go solo (Tom Rosenthal Cover) ![]() Wenn ich auf die letzten 10 Jahre zurück blicke, dann habe ich beruflich schon eine ganze Menge gemacht. Ich habe in vielen verschiedenen Einrichtungen und (Hoch)schulen unterrichtet, mit Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern im Einzelcoaching oder auch in Gruppen gearbeitet, Workshops gegeben, mit vielen verschiedenen Menschen Musik gemacht, hunderte Male auf der Bühne gestanden, Songs geschrieben, zwei EPs aufgenommen, viele Studiojobs gesungen und so weiter. Mein Lebenslauf ließt sich wie der vieler anderer Musiker, viele verschiedene Stationen, die angefahren werden und wurden. Manchmal ändert sich spontan die Route, machmal fährt man für eine lange Zeit nur geradeaus. Ich habe schon häufiger die Route geändert - meistens aus dem einfachen Grund, dass ich die Stadt gewechselt habe oder es einen Umbruch wie zum Beispiel das Ende des Studiums gab. Neuorientierung, alles neu aufbauen. Das ging mir vor allem so als ich vor 4 Jahren von Köln nach Hamburg zog. Erst mal wieder gejobbt, Kaffee gemacht, Klamotten verkauft und bei null anfangen obwohl man sich vorher durchaus schon was aufgebaut hatte. Aber DIE Stelle gibt es bei uns Kreativen ja meist nicht. Es dauerte länger als ich dachte aber ganz stetig habe ich mir hier im Norden mein Netzwerk aufgebaut, neue Jobs gefunden und kann mittlerweile sagen, ganz gut zu tun zu haben. Meine Route führt also nun schon länger geradeaus, erst auf einer Huckelpiste, mittlerweile ist es schon eine Schnellstraße geworden und so gleite ich routiniert immer weiter in eine Richtung - mittlerweile in so einem Tempo, dass ich immer häufiger vergessen habe, nach links und rechts zu schauen. Und in letzter Zeit ist mir das mal wieder bewusst geworden. Da drängt sich unweigerlich der Gedanke auf, ob es nicht mal wieder Zeit zum innehalten ist, mal stillstehen und in sich hineinhorchen ob das alles gut so ist wie es ist oder ob man den Wunsch nach Veränderung verspürt. Ob man vielleicht doch noch mal links oder rechts abbiegen möchte oder den sicheren, bekannten Weg nimmt. So geht es mir gerade ein wenig - ich habe so viele Ideen und Dinge, die mich interessieren. Ich habe Lust, mich weiter zu entwickeln und neue Bereiche für mich zu erforschen. Ich habe auch schon einige konkretere Ideen aber bevor die nicht spruchreif sind, will ich hier lieber keine vagen Versprechungen machen denn wirklich ausgereift ist noch keine davon. Und etwas Neues anzugehen heißt ja nicht, alles Alte fallen zu lassen - mir macht mein Beruf ja Spaß aber es reizt mich einfach, noch mal die Huckelpiste zu fahren, die parallel zur Schnellstraße geht, einen Gang runter zu schalten um wieder etwas mehr die Landschaft zu beobachten und darin Dinge zu sehen, die mir vorher nicht aufgefallen sind. Klar kann man sagen, alles was man tut wird irgendwann zur Gewohnheit und ist nicht mehr total aufregend. Ich spreche auch nicht davon jeden Monat etwas anderes zu wollen und bin kein rastloser Typ, aber an bestimmten Punkten ist es gut, ehrlich zu sich zu sein und wenn das Herz spricht, hinzuhören. Daneben ist Veränderung im persönlichen Sinne immer eine Art von Fortschritt, selbst wenn sie erst einmal als Rückschritt erscheinen kann. Mein Umzug nach Hamburg war zum Beispiel finanziell erst einmal ein absoluter Rückschritt - trotzdem sehe ich diesen Schritt damals als Fortschritt, weil ich genau das damals getan habe: ich habe auf mein Herz gehört und bin meinem Bauchgefühl gefolgt. Und es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte! Diese Erfahrung zeigt mir: Veränderungen sind gut, sie halten uns wach, unseren Geist lebendig, unsere Sinne geschärft. Wenn jemand einfach mit dem zufrieden ist, was er oder sie schon seit Jahren oder Jahrzehnten macht, finde ich das toll und bewundernswert. Wenn man aber einfach nur seine Wünsche und Ideen ignoriert oder unterdrückt, dann finde ich das feige und bequem (jedenfalls in unserer Wohlstandsgesellschaft, in der man meist doch die Wahl hat; die haben natürlich nicht alle Menschen auf der Welt!). Natürlich ist man als Musiker auch manchmal zu Veränderungen gezwungen, weil Band A nicht mehr so gut läuft, Studio B jetzt einen jüngeren Gitarristen anruft oder Musikschule C rücklaufende Schülerzahlen hat. Klar sind diese extrinsisch motivierten Veränderungen eine völlig andere Sache und können einem schlaflose Nächte bereiten statt den Geist lebendig zu halten - ich spreche daher auch von dem intrinsisch angetriebenen Wunsch nach Veränderung. Besteht der, dann hört auf diesen Wunsch - man kann ja auch mit kleinen Veränderungen beginnen und muss nicht gleich sein ganzes Leben umkrempeln. Ich muss mir dabei auch immer mal wieder an die eigene Nase packen - nur Ideen haben nützt ja nichts, die muss man dann auch konkretisieren und anpacken. Dieses Mal möchte ich nicht komplett die Route ändern - ich muss eher gerade noch ausloten, ob ich die rechte oder linke Huckelpiste parallel zur Schnellstraße nehme aber eine davon wird es werden :) In diesem Sinne: Lieber mal vom Weg abkommen als sich gar nicht bewegen (Hans Satt). Wie geht es euch mit dem Thema „in Bewegung sein“ ? Habt ihr den den "zyklischen" Wunsch nach Veränderung oder seid ihr in Frieden mit eurem geregelten Leben? ![]() Ein wunderschöner Frühlingstag der schon nach Sommer riecht, eine Seltenheit in Hamburg, ein Donnerstag und ich habe - frei! Ich liege im Stadtpark, der direkt bei uns um die Ecke ist und bewundere die Schönheit der Natur, man fühlt sich hier wie auf dem Land - Stille, alles leuchtet in verschiedenen Grüntönen, Schatten, Sonne, Blüten, Vogelzwitschern, wie im Urlaub! Finde den Fehler? Ja, ich habe meinen Laptop mit um nicht einfach an einem Donnerstag faul im Park zu liegen sondern doch auch bitte produktiv zu sein. Das schlechte Gewissen nagt an mir - auch wenn ich den Bürokram schon erledigt habe und es eigentlich keinen Grund dazu gibt. Am Wochenende spiele ich, arbeite also wenn andere frei haben und könnte daher doch heute entspannt ´nen Ruhigen machen. Ich habe ein ambivalentes Verhältnis zum freiberuflich sein - zum einen genieße ich es, dass der Park jetzt nicht so überfüllt ist, dass ich einkaufen gehen kann wenn die Schlangen im Supermarkt kurz sind, dass es generell überall recht ruhig und leer ist. Auf der anderen Seite macht mich das nervös, zu wissen dass die „Anderen“ jetzt produktiv sind und ich nicht. Dabei habe ich mir schon so oft gesagt: WENN in Hamburg Traumwetter ist und man die Chance hat, es zu nutzen, dann muss man das einfach machen, es gibt eh schon 320 Tage im Jahr wo das nicht so ist. Aber Hand auf´s Herz - es gibt auch Tage an denen kein Traumwetter ist und ich trotzdem unter der Woche mal frei habe (so ein Wochentag ist dann quasi mein Wochenendtag) und mich das schlechte Gewissen plagt weil ich einfach den ganzen Tag nichts besonderes mache. Ich bin in der Hinsicht einfach ein Rudeltier - dann frei haben, wenn alle frei haben, dann arbeiten, wenn alle arbeiten, dann in den Urlaub fahren wenn alle in den Urlaub fahren; das gibt mir irgendwie Ruhe! Dabei ist es doch eigentlich ein totaler Luxus, das gerade nicht so machen zu müssen - wäre da nicht diese Stimme im Kopf, die mir einredet: „du sonnst dich einfach an einem Donnerstag um 14.00? Geht´s noch? Mach deine Buchhaltung oder übe oder setz dich ans Klavier oder oder oder!“ Dass der Zeitplan einfach etwas anders ist bei uns Musikern und ich ja den ganzen Tag unterwegs bin wenn Samstag alle im Park grillen oder es auch Zeiten gibt, an denen es wochenlang keinen freien Tag gibt, das will diese Stimme nicht wahr haben. Das liegt aber auch etwas an unserer Gesellschaft - Leistung, Erfolg, beschäftigt sein, das gehört zum coolen Lifestyle dazu. Einfach zu sagen: „och ich habe heute nix besonderes gemacht“ - das kommt nicht so gut an. In meinem Freundeskreis sind alle ständig busy oder sagen das zumindest, die nächsten Dates sind in drei Wochen möglich, selbst wenn es um einen Kaffee zwischendurch geht und ich muss gestehen, oftmals selber diesem Pulk anzugehören. Ist ja auch schön, dass wir alle so gut zu tun haben (und das meine ich ernst). Aber manchmal frage ich mich trotzdem, ob es wirklich so verwerflich ist, sich mit einem guten Buch in den Schatten oder auf die Couch zu hocken (auch wenn der Preis dann halt häufig das schlechte Gewissen ist). Ich glaube, letztendlich sitzen wir alle im selben Boot, stressen uns mit den Facebook-Posts der anderen, wie viel die unterwegs sind und wie erfolgreich die sind und posten selber Bilder, auf denen wir zeigen, wie viel wir unterwegs und wie erfolgreich wir sind. Das Ganze potenziert sich dann zu einer heimlichen Battle, auf die eigentlich keiner Lust hat. Und darum geht es am Ende doch auch gar nicht - es geht darum, die schönen Momente zu genießen, Zeit füreinander zu haben, Die Akkus für stressigere Zeiten aufzuladen, Genuss ohne schlechtes Gewissen um dann auch wieder Lust auf seinen Job zu haben. Ich bin da selber sicher nicht immer das beste Vorbild aber oft gelingt es mir inzwischen schon, einfach zu genießen, im Moment zu sein, Zeiten für Urlaub zu blocken und Freunden und Familie Prioritäten einzuräumen. Ich blocke zum Beispiel einfach ab und zu mal ein Wochenende damit mich eine weit entfernt wohnende Freundin besuchen kann (oder umgekehrt) - das ist glaub ich für viele nicht vorstellbar und klar geht das auch nicht ständig aber mir sind meine Freundschaften so wichtig, dass ich in Kauf nehme, vielleicht dann mal einen Gig weniger zu spielen. Das muss jeder für sich wissen, aber ich glaube am Ende muss man sich die Frage stellen, worauf es einem im Leben ankommt. Ich liebe die Musik und die Arbeit, ich liebe aber auch meinen Freund, meine Familie und meine Freunde und ich liebe es, mit einem guten Buch und einem Eis an einem freien Tag im Stadtpark zu liegen. Solche Fragen und Zwiespälte mit sich selbst aufzuschreiben hilft - jetzt geht es mir schon viel besser und die blöde „du müsstest/könntest blablabla“ Stimme in meinem Kopf ist schon viel leiser geworden, yeah!! Ich schicke euch allen einen lieben Gruß und ein paar Sonnenstrahlen aus dem Park und rate euch, macht ab und zu mal dasselbe - auch wenn ihr eigentlich noch so viel anders machen könntet. Lernt (so wie ich gerade) diese nervige Stimme im Kopf zu ignorieren, am nächsten Tag können wir dann alle ausgeruht mit doppelt so viel Energie und klarem Geist wieder an die Arbeit! Ich klappe jetzt den Laptop zu und lese :) P.S. und falls noch jemand eine gute Buch - Empfehlung hat, immer her damit! ![]() ach ihr Lieben, gerad ist etwas der Wurm drin; erst wollte ich euch Anfang letzter Woche ein kleines Video aufnehmen um euch wissen zu lassen, dass ich auch noch singe und mich nicht nur noch mit Problemen des Musiker Daseins beschäftige ;) Das hat aber leider zu mehreren technischen Problemen geführt, so dass ich es irgendwann aufgegeben habe (aber kommt noch, versprochen!!). Dann bin ich krank geworden, richtig schön Magen-Darm-Grippe, voll ausgeknockt, nix ging mehr - so langsam ist aber Besserung in Sicht. Es ist doch eigentlich immer so, dass man krank wird wenn man frei hat, ist bei mir jedenfalls so (ich hatte Anfang letzter Woche dank der Maiferien unterrichtsfrei) ; der Körper fährt runter und das, was eh mal rauswollte, macht sich auf einmal bemerkbar. Nur was tun, wenn man einen Auftritt hat? Ich hatte letzten Freitag eine Hochzeit, die für mich recht umfangreich war; ich hab zum Einzug und Auszug Filmmusik gespielt, die Gemeinde begleitet und zwei Lieder gesungen, wovon eins mein „Liebeslied“ war, was mich natürlich voll gefreut hat. Aber eben auch so richtig schlechte Voraussetzungen um ganz spontan mal abzusagen oder einen Sub zu fragen. Mittwoch Abend hatte die Misere angefangen und bei mir gibt´s eigentlich immer nur „wenn schon denn schon krank“ und ich wusste echt nicht was ich machen sollte? Ich war über die Hochzeitsagentur engagiert mit der ich häufiger zusammen arbeite und daneben dass ich weder diese noch das Paar hängen lassen wollte, ist so eine Absage ja auch ein finanzieller Verlust. Ich hab´s dann mit zwei Aspirin Complex und meinem Freund als Chauffeur und Roadie (danke Jona!! <3) durchgezogen und mich gefühlt wie ein Zombie am Klavier. Nee nee, ich möchte hier kein Mitleid für eine Grippe, ich habe mich nur für mich selber zum ersten mal wirklich gefragt, wo die Grenze eigentlich als Musiker liegt um einen Gig abzusagen und ab wann man seiner Gesundheit gegenüber fahrlässig wird. Als erstes denkt man ja immer an den Kunden, dass man den verärgert/enttäuscht und dann an die finanziellen Folgen aber im Nachhinein hat mich das Thema "krank sein" schon länger beschäftigt - vielleicht sollte man als erstes daran denken, dass man nicht über sein Limit hinaus gehen sollte? Und was ist, wenn man mal richtig lange ausfällt wegen Krankheit? Kann man es sich dann überhaupt erlauben, trotzdem nicht zu arbeiten? Wenn man diese Gedanken so weiterspinnt, wird es nicht unbedingt beruhigender, auch wenn ich den Teufel nicht an die Wand malen möchte. In diesem Fall hat letztendlich alles Gottseidank gut geklappt, aber das muss ja nicht immer so sein. Ich sage total ungern ab weil ich krank bin, hab noch nie ´nen Gig deswegen abgesagt und bin die letzte, die wegen einem Schnupfen gleich zu Hause bleibt. Ich denke, als Selbstständige stehe ich da nicht alleine mit dieser Haltung, einfach weil man es sich nicht so einfach erlauben kann und absagen immer viel komplizierter und aufwendiger ist als nicht absagen. Aber vielleicht sollte es trotzdem eine Grenze geben, ab wann man Auftritte oder andere wichtige Termine absagt und nicht erst wenn man aus dem letzten Loch pfeift. Einfach schon allein weil die Gefahr besteht, dann noch viel länger krank zu sein oder Krankheiten chronisch zu bekommen. Ich könnte im Nachhinein gar nicht sagen, dass es falsch war, diesen Termin gespielt zu haben, ich bin natürlich froh, dass es irgendwie geklappt hat - ich bin aber trotzdem etwas ins Nachdenken gekommen und mich würde interessieren, was ihr, die da draußen mit mir im selben Boot sitzt, für Erfahrungen gemacht habt. Wie ihr seht bin ich hinsichtlich meiner eigenen Grenzen noch nicht sehr klar ;) Ich darf mich aber nicht beschweren, am Mittwoch geht´s nach London, Kurzurlaub mit dem Liebsten ohne krank sein und ohne Gigs! Und danach gibt´s ein Video für euch!! <3 ![]() Oha, was ein Titel - das klingt nach persönlichem Abrechnen mit Musikdeutschland - ist aber nicht so! Es geht darum, dass deutsche Künstlerinnen kaum gefördert und gefeatured werden, um Tatsachen, die diese Aussage unterbauen und es geht um die Frage, warum das so ist? Letztes Jahr habe ich den Bundesvision Song Contest geschaut, der bis auf wenige Ausnahmen an fragwürdigen Beiträgen fast gar nicht zu überbieten war aber das ist ein anderes Thema. Wir haben in Deutschland 16 Bundesländer und es gingen tatsächlich nur zwei weibliche Künstlerinnen an den Start, Kitty Kat und Miss Platnum - und mit Handwerk hatte das bei den beiden auch leider wenig zu tun. Die Frauenquote lag also bei 12,5 %, Respekt! Gewonnen hat bei den insgesamt 10 Ausgaben bisher eine Band mit einer Sängerin und das waren „Juli“ im Jahr 2005! Ja, jetzt könnte man sagen, es geht nicht darum ob Mann oder Frau, es geht um die musikalische Qualität. Diese Aussage würde ich sofort unterschreiben - nur leider geht es nicht darum! Da tummeln sich Clueso - Imitatoren en masse und werden im Radio rauf und runter gespielt und keiner kann sie mehr unterscheiden. Gerade eben hab ich einen Song gehört und dachte: aah, klingt sehr nach Philipp Poisel - nee, heißt aber Joris und wird momentan sehr gehypt. Ich gönne dem Jungen das sehr, aber bei seiner Musik von musikalischer Vielfalt in der deutschen Musiklandschaft zu sprechen wäre doch eher übertrieben, alles schon gehört, smarter Typ mit Kratze-Stimme erobert die Mädchenherzen. Ich will gar nicht in Frage stellen, dass die Texte und Musik nicht gut sind, ich mag selber einige Songs dieser Jungs aber mir kann keiner erzählen, dass wir hier in Deutschland nicht auch tolle Künstlerinnen haben, die tolle Texte haben und tolle Musik machen. Ich gucke gerade in die Top 100 der deutschen Singlecharts. Momentan sind dort 15 deutsche männliche Künstler und 2 (!) deutsche Künstlerinnen vertreten - Helene Fischer und Leslie Clio. Schlimm genug dass wir nicht mehr deutsche Künstler ganz allgemein darin vertreten haben aber ZWEI deutsche Interpretinnen in den deutschen Singlecharts? Das wäre dann eine deutsche Frauenquote von 2% in dieser Woche, wenn das mal nicht eine Leistung ist. In den Top 50 der Albumcharts sieht es ähnlich aus, 12 deutsche männliche Künstler und mit - Überraschung - Helene Fischer eine weibliche Künstlerin, Frauenquote liegt hier dann ebenfalls bei 2 %! Warum mir das auch so stark auffällt ist vielleicht, weil ich in den Niederlanden studiert habe. Dort ist sicher auch nicht alles besser aber um ihre vielfältige Musiklandschaft, die Förderung von Newcomer verschiedenster Genres und vor allem dabei egal ob die Künstler männlich oder weiblich sind, können wir unsere Nachbarn echt bewundern. Ich könnte nun ganz spontan zehn niederländische Sängerinnen aufzählen, die alle völlig unterschiedliche Musik machen und seit Jahren erfolgreich im Radio gespielt und auch sonst gefördert werden, also längerfristig erfolgreich sind (da die hier allerdings mit Ausnahme von Caro Emerald und Anouk nicht bekannt sind, lasse ich das jetzt mal). Ich hatte nie das Gefühl, dass das Geschlecht dort eine Rolle spielt sondern es meistens wirklich um die Musik geht. Diese zehn würde ich in Deutschland nicht zusammen kriegen. Versteht mich nicht falsch, ich finde Quoten blöd, ich finde die gute Musik sollte sich durchsetzen und bin gegen Frauenquoten in der Musik - denn nur etwas aus einem Prinzip oder Gesetz heraus zu fördern sehe ich als nicht hilfreich an. Aber liebe deutsche Plattenfirmen, liebe Booker, lieber Veranstalter, liebe Radiostationen, was genau ist das Problem mit weiblichen Künstlerinnen? Ich versteh es wirklich nicht und ich verstehe auch nicht, dass das irgendwie nie Thema ist, ich habe selber von fast noch niemandem in meinem Musiker-Bekanntenkreis gehört, dass wir mehr Frauen in der Musik fördern sollten. Stehe ich also mit meiner Meinung alleine da oder ergab sich dafür nur noch nie die Gelegenheit? Hand auf´s Herz: wir haben außer Helene Fischer keine Sängerin, die ansatzweise so erfolgreich ist wie die Schlagerkönigin, die viel im Radio gespielt wird, die 2000+ Hallen füllt. Es gibt Cäthe, Annett Louisan, Joy Denalane, Stefanie Heinzmann und die Mädels von BOY und abgesehen davon, dass die auch nicht alle kommerziellen Erfolg haben oder ihren Zenit schon seit längerem überschritten haben, hört es da doch auch schon auf. Auf männlicher Seite gibt es Clueso, Bosse, Philipp Poisel, Johannes Oerding, Casper, Pohlmann, Peter Fox, Adel Tawil, Andreas Bourani, Tim Bendzko, Joris, Xavier Naidoo, Sasha, Mark Forster, Gregor Meyle, Max Herre, Sido, Jan Delay, Gentleman, Roger Cicero und die alten Hasen wie Peter Maffay, Herbert Grönemeyer, Marius-Müller Westernhagen und Udo Lindenberg, die auch nach 30 Jahren noch erfolgreich sind. Alle habe ich sicher nicht aufgezählt und mit Bands habe ich erst gar nicht angefangen…ich hoffe, spätestens jetzt fällt auch dem letzten Zweifler meines Standpunktes auf, dass hier irgendwas nicht stimmt. Ich persönlich kenne viele tolle Künstlerinnen und Kolleginnen, die eigene Musik machen und die locker mit dem gängigen Radiogeplänkel mithalten können - um nur einige davon zu nennen: Sofia Stark, Nora Becker, Linda Kauffeldt („Takadoon“), Ina Bredehorn („Deine Cousine“), Buket, Ania Jools, Charlotte Brandi („Me and my drummer“), Katharina Vogel, Miu (und mich selbst zähle ich auch diesem Club zu)… und das sind nur die Spontaneinfälle gerade aus meinem Hamburger Dunstkreis, ein Bruchteil von dem Potenzial was sich in Deutschland an weiblichen talentierten Künstlerinnen tummelt. Aber nee, stattdessen bekomme ich so wie einige andere dieser tollen Mädels letzte Woche eine Einladung zum nächsten Popstars - Casting, nein danke! Musikdeutschland muss noch viel lernen! ![]() Vor längerer Zeit habe ich mir einen Stoffbeutel bestellt auf dem steht: „Inspiration is everywhere“. Ich fand das cool, irgendwie künstlerisch und frei, so… ja, so inspirierend eben. Die gedruckten Buchstaben auf dem Beutel lösen sich langsam auf und stattdessen steht dort nur noch „Insp..at..n is ev…where“. Und so wie die der gedruckte Satz inzwischen an Lesbarkeit verloren hat, so habe ich mich gefragt, was „Inspiration“ für mich bedeutet. Inspiration ist ein relativer Begriff. Jeder hat eine eigene Vorstellung, eine eigene Idee, was ihn inspiriert. In erster Linie spreche ich nun über kreative künstlerische Prozesse, ob es schreiben, texten, komponieren oder malen ist. Inspiration ist wichtig um diese Prozesse voran zu treiben und doch fehlt sie mir oft - und das lässt mich dann des öfteren an meiner generellen Fähigkeit zweifeln, mich noch künstlerisch ausdrücken zu können. Denn was inspiriert mich eigentlich? Inspiriert zum Schreiben haben mich in erster Linie immer die kleinen Dramen in meinem Leben wie Umbruch, Verlust oder Liebesverwirrungen. Ich bin ein absoluter Gefühlsmensch wenn es ums Texten geht und schaffe es einfach nicht aus der Erzählersicht zu schreiben, alles hat mit meiner Welt und meinem Blickwinkel dazu zu tun. Das finde ich auch grundsätzlich gar nicht so schlimm, das „Problem“ ist dabei aber eigentlich eher seit geraumer Zeit ein Luxusproblem: mein Leben ist im Gleichgewicht, ich habe wenig Grund mich mit negativen Gedanken rumzuschlagen, bin privat und beruflich die meiste Zeit sehr glücklich und frage mich daher wo ich meine Inspiration herhole. Das klingt wirklich etwas abgedroschen aber ist so - nicht ohne Grund sind und waren die großen (und auch die kleinen) Künstler oftmals auf privater Seite sehr unglücklich oder depressiv und suhlen sich in ihrer Musik in Kummer und Melancholie; man denke an Künstler wie Kurt Cobain, Sting oder Jim Morrison um nun ganz plakativ zu sein und selbst Beethoven wird nachgesagt, depressiv gewesen zu sein. Ich höre dieser Melancholie selber gerne zu aber bin nicht so von ihr erfüllt dass sie mich als Künstlerin vorantreibt. Dazu käme es mir falsch vor, als Songwriterin mir selber und allen anderen eine musikalische Melo-Gefühlswelt vorzugaukeln, die nicht meinem Wesen entspricht, auch wenn mir die traurigen Lieder leichter von der Hand gehen. Ich muss mir glaub ich eingestehen, dass „Inspiration“ für mich ein recht vager Begriff ist, denn das Wort selbst impliziert irgendwie automatisch, dass etwas passieren muss um inspiriert zu werden - aber das ist doch nicht Sinn der Sache, oder? Denn bei diesem „muss“ verspüre ich dann gleich schon wieder diesen Druck, ganz nach dem Schema: zum Texten muss ich inspiriert sein - aber um inspiriert zu sein muss ich erst einmal irgendeine außergewöhnliche Erfahrung machen (in den meisten Fällen dann meist durch „Umbruch, Verlust oder Liebesverwirrungen“ ;)) Wenn ich nun darüber nachdenke, in welchen Situationen ich die besten Songs und Texte geschrieben habe, dann sind das die Momente in denen ich mich nicht mit Inspiration beschäftigt habe sondern intuitiv, völlig gefühlsgeleitet Stift und Papier in die Hand genommen hab. Das waren Momente in denen ich Emotionen gespürt habe, ich war wütend auf jemanden und musste was los werden oder glücklich und wollte mein Glück teilen oder enttäuscht und wollte das verarbeiten. Ich hab nie gedacht: „was inspiriert mich? Mmh, mal nachdenken, also der Vogel heute Mittag auf dem Balkon, das wäre doch nett darüber zu texten…“. Naja, stimmt nicht so ganz, ich habe doch schon häufiger so gedacht aber es kam mir sehr schnell so gezwungen und lächerlich vor, dass ich den Stift wieder ganz schnell aus der Hand gelegt habe und lieber ein Eis essen gegangen bin. Und je länger ich an diesem Text sitze, desto klarer wächst für mich die Erkenntnis, dass Inspiration wenn sie geschieht gar nicht als solche wahrgenommen wird, ich glaube dann passieren die besten Dinge. Cicero spricht mir da eigentlich aus der Seele, er spricht bzgl. künstlerischer Inspiration von „der Idee als einem unerwarteten Hauch, der den Poeten ereilt – eine mächtige Gewalt, deren Wesen der Poet hilflos und unbewusst ausgesetzt sei.“ Vielleicht tu ich mich deswegen heute auch etwas schwer mit diesem Spruch auf meinem Stoffbeutel, denn ich interpretiere ihn fast wie einen Vorwurf à la: „komm, los, geh raus und lass dich inspirieren, das kann doch bitte nicht so schwer sein.“ Nein, ich werde es lassen, in den Park zu gehen, auf einer Bank zu sitzen, Löcher in die Luft zu starren, in mich rein zu hören…um mich inspirieren zu lassen; ich geh einfach in den Park, setze mich auf eine Bank und starre Löcher in die Luft, that´s it! ![]() Morgen geht das Semester an der Hochschule für Künste wieder los - das heißt für mich mein mittwöchlicher Weg nach Bremen um meine Musik-Lehramts-Studenten zu unterrichten. Aus diesem Grund kam mir die Idee, einen Post über „das Unterrichten“ zu schreiben. Unterrichten macht einen nicht unerheblichen Teil meines Berufsalltags aus - ich unterrichte an Hochschule, Musikschule und Stadtteilschule und arbeite derzeit jede Woche mit insgesamt um die 80 Kindern, Teenagern, Studenten und Erwachsenen verteilt auf ca. 18 Stunden. Meine erste Stelle als Gesangslehrerin hatte ich mit 20 und mittlerweile kann ich auf eine lange Reihe toller verschiedener Jobs in dem Bereich zurückblicken (wen das näher interessiert, kann gerne unter Coaching weiterlesen). Und ich erinnere mich noch daran, wie der Leiter unseres Fachbereichs am Konservatorium bei meinem Examenskonzerts nach der Notenverkündung vor dem gesammelten Publikum erzählte: „als Stephanie damals zur Aufnahmeprüfung rein kam, wusste ich sofort, sie ist die geborene Dozentin.“ Das schmeichelte mir damals nicht gerade, denn welche Sängerin will schon so etwas hören? Jeder will das Zeug zum Star haben aber als Gesanglehrerin?? Ich habe mich oftmals mit diesem Teil meines Musiker-Daseins beschäftigt und hatte häufig den Eindruck, mich dafür rechtfertigen zu müssen, „auch zu unterrichten“. Selbst viele Sängerinnen reagieren mit „also Unterrichten, das ist ja gaaaar nichts für mich!“ (meistens sind es allerdings auch die völligen Autodidakten, die in der Hinsicht sowieso nicht ausgebildet sind). Als ob das automatisch heißt, dass man nicht gut genug für die Bühne wäre und man keine andere Wahl hätte. Klar hab ich mich damals auch häufiger gefragt, ob das bei mir auch so ist und ich mir das nur nicht eingestehen mag. Aber vor einigen Jahren kam irgendwann der Punkt, da wurde mir ganz klar: nein, ich muss alle enttäuschen, die so denken. Die Antwort ist: es liegt mir einfach, es ist mein Ding, es macht mir unheimlich Spaß! Schon im Studium habe ich mich auf diesen Teil fokussiert, ich habe meine Bachelorarbeit über den physischen und psychischen Effekt des Singens geschrieben, ein Jahr nach meinem Examen selber an meiner Hochschule unterrichtet und ich habe schon immer gerne mit Menschen gearbeitet! Ich finde es toll zu sehen, wie sich ein schüchterner Teenager nach einem Jahr traut vor Publikum zu singen, das Selbstbewusstsein gestärkt wird und aus dem Strahlen gar nicht mehr rauskommt. Ich finde es toll wie eine erwachsene Frau durchs Singen zu einem Körperbewusstsein gelangt, was sie nie in sich vermutet hätte; wie ein Haufen wilder Teenager, der mit Singen nichts am Hut hat beim Auftritt mit einem Chor diesen magischen „Wir-Moment“ erlebt, wie ein ehrgeiziger Student plötzlich seine Kopfstimme entdeckt und das eine völlige Offenbarung für ihn ist, wie eine Gruppe Förderschüler nach einer Woche Workshop vor Publikum singt und danach alle sagen, das sei der schönste Moment ihres Lebens gewesen weil sie noch nie soviel Aufmerksamkeit bekommen hätten. Ach man, ich könnte noch ewig mit solchen Beispielen weiter machen, mir fallen gerade so viele tolle Momente aus den letzten 10 Jahren ein (ich werde gerad etwas sentimental davon ;))… Ich habe da sicher zu einem Teil meine Berufung mit gefunden. Das heißt nicht, dass es nicht auch Tage gibt, an denen ich denke: och heute habe ich nur so mäßig Lust. Klar - und manchmal bin ich auch genervt, aber eigentlich nur dann, wenn Schüler lustlos und demotiviert sind. Mir kommt es nicht auf das Niveau meiner Schüler an, sondern darauf, dass sie heiß auf´s Singen sind, Musik machen wollen, sich entwickeln wollen. Ein weiteres Beispiel, dass sich Unterrichten und erfolgreich als Musiker sein verbinden lässt, sind meine Freunde von Luxuslärm, Jan Zimmer und Jini Meyer. Ich habe selber einige Jahre in ihrer Musikschule, der Rock & Pop Fabrik in Iserlohn unterrichtet und mit angesehen, wie sowohl die Musikschule als auch ihre Band immer erfolgreicher wurde. Luxuslärm ist mittlerweile eine große Nummer in der deutschen Musiklandschaft und trotzdem kommt die Musikschule nicht zu kurz. Nach zehn Jahren gibt es inzwischen zwei Musikschulen mit insgesamt knapp 700 Schülerinnen und Schülern und um Jini zu zitieren: „Es erfüllt mich wirklich mit Stolz und ich versuche aus jeder Stunde etwas Gutes hervorzubringen.“ Ja - und sicher, es gibt sie, die Türschwellenpädagogen, die konzeptlosen Musiker, die Unterrichten „müssen“ und die das frustriert und die damit vielleicht nicht so viel Erfolg bei ihren Schülern haben aber der Großteil meiner Musiker-Kollegen ist toll - allesamt fähige, inspirierende Pädagogen UND Musiker, die genau wissen, was sie inhaltlich tun und ihre Schüler mitreißen. Also los, lasst uns stolz darauf sein, zu unterrichten statt uns hinter einem „ja aber EIGENTLICH bin ich ja hauptsächlich Sängerin/Gitarrist…“ zu verstecken - wir machen nämlich ´nen verdammt guten Job! So und jetzt geht´s zu meinen liebsten Schülern :) ![]() Meinen ersten Studiojob hatte ich mit acht Jahren, ich habe damals den Refrein zu dem Song „Wir sind die starken Mädchen vom Turnverein“ für eine Kinder-CD eingesungen. Damals bekam ich 50,00 DM und dachte, mir gehört die Welt. Meine Sicht darauf hat sich seit ich selber meine Miete und Krankenversicherung zahlen muss doch etwas geändert… Letzte Woche habe ich geschrieben, dass ich einen Studiojob für einen Radiojingle hatte. Erst einmal war das nur ein Layout - das heißt, es war noch nicht sicher, ob der Jingle es bis ins Radio schafft. Gestern kam dann die freudige Nachricht, dass der Kunde den Jingle gekauft hat - was für mich als Sängerin auch eine deutlich höhere Gage bedeutet und natürlich auch wieder eine Referenz mehr. In diesem Fall war es also ein toller, sehr fairer Job. Aber vielleicht erst noch einmal für alle nicht "Eingeweihten" dieser Werbe/Musikwelt den Lauf der Dinge vereinfacht zusammengefasst: ein Unternehmen engagiert eine Werbeagentur für eine Kampagne oder einen Spot, diese wendet sich an ein Musikproduktionshaus oder auch an selbstständige Musikproduzenten für die Musik dafür und diese engagieren wiederum die Sänger/innen oder Instrumentalisten. Um es noch etwas spannender zu machen, werden auch gerne mehrere Produktionshäuser/Produzenten angefragt, die dann mit verschiedenen Musik-Layouts miteinander konkurrieren (oder auch "pitchen"), wodurch die Chance natürlich schwindet, dass man den Job auch wirklich bekommt. Was mich nun als Sängerin also an dieser Studiowelt immer wieder wundert und teilweise auch ärgert ist, dass mir die Preise bis heute immer völlig willkürlich erscheinen und das Budget für Sänger/innen oftmals unterirdisch ist. Ich habe schon wirklich gute und fair bezahlte Studiojobs gehabt aber ich habe eben auch schon gerade in meiner Anfangszeit in Hamburg für renommierte Musikagenturen Layouts für 50,00 € eingesungen (was ja den 50,00 DM als Achtjährige ziemlich nahe kommt) und wusste schon vorher dass die Chance, den Job zu bekommen gleich null ist, da die Konkurrenz durch andere Musikproduktionshäuser einfach super groß ist und daneben dasselbe Layout von 6 verschiedenen Sänger/innen eingesungen wurde... Wenn dann auch noch der Kunde, für den das Layout ist, ein Riesenunternehmen mit einem riesigen Werbeetat ist, kann ich nicht verstehen, warum gerade immer bei der Musik gespart wird. Als Sängerin macht man sowas zu Beginn auch erst einmal mit, denn man will ja irgendwie auch „rein kommen“. Und es sind ja nicht nur die Musiker betroffen sondern auch die Musikagenturen selber, die am Ende auch nur `n Appel und `n Ei dafür bekommen wenn der Kunde das Layout nicht haben möchte und die Konkurrenz bucht. Sprecher werden im Studio hingegen deutlich besser bezahlt als Sänger - ich habe mir aus meinen „Sprecherquellen“ sagen lassen, dass es Gagen für regionale, überregionale oder bundesweite Werbung gibt, die einfach nicht unterschritten werden und für die bei einer Werbekampagne auch ganz selbstverständlich ein Etat eingeplant wird. Warum ist das bei Sänger/innen nicht so? Ich glaube, weil wir einfach keine Lobby haben! Ob Sänger, Künstler, Instrumentalisten - wir haben es irgendwie nicht so gut drauf, uns zusammen zu schließen und zu solidarisieren. Vielleicht ist das nicht zu vereinbaren mit der egozentrischen Ader, die unserem Berufszweig nachgesagt wird? Sind wir also dazu verdammt, jeder für sich im stillen Kämmerlein die Wertigkeit unseres Berufsstandes zu bedauern statt uns gemeinsam stark zu machen? Mmh, ich weiß nicht so recht aber ich würde mir jedenfalls wünschen, dass es unter Sänger/innen einen noch besseren Zusammenhalt geben würde und es gleichzeitig für die großen Unternehmen beim Überdenken des Werbeetats auch selbstverständlich wird, ein faires Stück Kuchen für die Musikhäuser und Musiker einzuplanen. Bis dahin übe ich dann mal weiter an meinen Sprecherqualitäten, scheint ja doch lukrativer zu sein ;) |