Vor längerer Zeit habe ich mir einen Stoffbeutel bestellt auf dem steht: „Inspiration is everywhere“. Ich fand das cool, irgendwie künstlerisch und frei, so… ja, so inspirierend eben. Die gedruckten Buchstaben auf dem Beutel lösen sich langsam auf und stattdessen steht dort nur noch
„Insp..at..n is ev…where“. Und so wie die der gedruckte Satz inzwischen an Lesbarkeit verloren hat, so habe ich mich gefragt, was „Inspiration“ für mich bedeutet.
Inspiration ist ein relativer Begriff. Jeder hat eine eigene Vorstellung, eine eigene Idee, was ihn inspiriert. In erster Linie spreche ich nun über kreative künstlerische Prozesse, ob es schreiben, texten, komponieren oder malen ist. Inspiration ist wichtig um diese Prozesse voran zu treiben und doch fehlt sie mir oft - und das lässt mich dann des öfteren an meiner generellen Fähigkeit zweifeln, mich noch künstlerisch ausdrücken zu können.
Denn was inspiriert mich eigentlich? Inspiriert zum Schreiben haben mich in erster Linie immer die kleinen Dramen in meinem Leben wie Umbruch, Verlust oder Liebesverwirrungen. Ich bin ein absoluter Gefühlsmensch wenn es ums Texten geht und schaffe es einfach nicht aus der Erzählersicht zu schreiben, alles hat mit meiner Welt und meinem Blickwinkel dazu zu tun. Das finde ich auch grundsätzlich gar nicht so schlimm, das „Problem“ ist dabei aber eigentlich eher seit geraumer Zeit ein Luxusproblem: mein Leben ist im Gleichgewicht, ich habe wenig Grund mich mit negativen Gedanken rumzuschlagen, bin privat und beruflich die meiste Zeit sehr glücklich und frage mich daher wo ich meine Inspiration herhole. Das klingt wirklich etwas abgedroschen aber ist so - nicht ohne Grund sind und waren die großen (und auch die kleinen) Künstler oftmals auf privater Seite sehr unglücklich oder depressiv und suhlen sich in ihrer Musik in Kummer und Melancholie; man denke an Künstler wie Kurt Cobain, Sting oder Jim Morrison um nun ganz plakativ zu sein und selbst Beethoven wird nachgesagt, depressiv gewesen zu sein. Ich höre dieser Melancholie selber gerne zu aber bin nicht so von ihr erfüllt dass sie mich als Künstlerin vorantreibt. Dazu käme es mir falsch vor, als Songwriterin mir selber und allen anderen eine musikalische Melo-Gefühlswelt vorzugaukeln, die nicht meinem Wesen entspricht, auch wenn mir die traurigen Lieder leichter von der Hand gehen.
Ich muss mir glaub ich eingestehen, dass „Inspiration“ für mich ein recht vager Begriff ist, denn das Wort selbst impliziert irgendwie automatisch, dass etwas passieren muss um inspiriert zu werden - aber das ist doch nicht Sinn der Sache, oder? Denn bei diesem „muss“ verspüre ich dann gleich schon wieder diesen Druck, ganz nach dem Schema: zum Texten muss ich inspiriert sein - aber um inspiriert zu sein muss ich erst einmal irgendeine außergewöhnliche Erfahrung machen (in den meisten Fällen dann meist durch „Umbruch, Verlust oder Liebesverwirrungen“ ;))
Wenn ich nun darüber nachdenke, in welchen Situationen ich die besten Songs und Texte geschrieben habe, dann sind das die Momente in denen ich mich nicht mit Inspiration beschäftigt habe sondern intuitiv, völlig gefühlsgeleitet Stift und Papier in die Hand genommen hab. Das waren Momente in denen ich Emotionen gespürt habe, ich war wütend auf jemanden und musste was los werden oder glücklich und wollte mein Glück teilen oder enttäuscht und wollte das verarbeiten. Ich hab nie gedacht: „was inspiriert mich? Mmh, mal nachdenken, also der Vogel heute Mittag auf dem Balkon, das wäre doch nett darüber zu texten…“. Naja, stimmt nicht so ganz, ich habe doch schon häufiger so gedacht aber es kam mir sehr schnell so gezwungen und lächerlich vor, dass ich den Stift wieder ganz schnell aus der Hand gelegt habe und lieber ein Eis essen gegangen bin.
Und je länger ich an diesem Text sitze, desto klarer wächst für mich die Erkenntnis, dass Inspiration wenn sie geschieht gar nicht als solche wahrgenommen wird, ich glaube dann passieren die besten Dinge.
Cicero spricht mir da eigentlich aus der Seele, er spricht bzgl. künstlerischer Inspiration von „der Idee als einem unerwarteten Hauch, der den Poeten ereilt – eine mächtige Gewalt, deren Wesen der Poet hilflos und unbewusst ausgesetzt sei.“
Vielleicht tu ich mich deswegen heute auch etwas schwer mit diesem Spruch auf meinem Stoffbeutel, denn ich interpretiere ihn fast wie einen Vorwurf à la: „komm, los, geh raus und lass dich inspirieren, das kann doch bitte nicht so schwer sein.“ Nein, ich werde es lassen, in den Park zu gehen, auf einer Bank zu sitzen, Löcher in die Luft zu starren, in mich rein zu hören…um mich inspirieren zu lassen; ich geh einfach in den Park, setze mich auf eine Bank und starre Löcher in die Luft, that´s it!
„Insp..at..n is ev…where“. Und so wie die der gedruckte Satz inzwischen an Lesbarkeit verloren hat, so habe ich mich gefragt, was „Inspiration“ für mich bedeutet.
Inspiration ist ein relativer Begriff. Jeder hat eine eigene Vorstellung, eine eigene Idee, was ihn inspiriert. In erster Linie spreche ich nun über kreative künstlerische Prozesse, ob es schreiben, texten, komponieren oder malen ist. Inspiration ist wichtig um diese Prozesse voran zu treiben und doch fehlt sie mir oft - und das lässt mich dann des öfteren an meiner generellen Fähigkeit zweifeln, mich noch künstlerisch ausdrücken zu können.
Denn was inspiriert mich eigentlich? Inspiriert zum Schreiben haben mich in erster Linie immer die kleinen Dramen in meinem Leben wie Umbruch, Verlust oder Liebesverwirrungen. Ich bin ein absoluter Gefühlsmensch wenn es ums Texten geht und schaffe es einfach nicht aus der Erzählersicht zu schreiben, alles hat mit meiner Welt und meinem Blickwinkel dazu zu tun. Das finde ich auch grundsätzlich gar nicht so schlimm, das „Problem“ ist dabei aber eigentlich eher seit geraumer Zeit ein Luxusproblem: mein Leben ist im Gleichgewicht, ich habe wenig Grund mich mit negativen Gedanken rumzuschlagen, bin privat und beruflich die meiste Zeit sehr glücklich und frage mich daher wo ich meine Inspiration herhole. Das klingt wirklich etwas abgedroschen aber ist so - nicht ohne Grund sind und waren die großen (und auch die kleinen) Künstler oftmals auf privater Seite sehr unglücklich oder depressiv und suhlen sich in ihrer Musik in Kummer und Melancholie; man denke an Künstler wie Kurt Cobain, Sting oder Jim Morrison um nun ganz plakativ zu sein und selbst Beethoven wird nachgesagt, depressiv gewesen zu sein. Ich höre dieser Melancholie selber gerne zu aber bin nicht so von ihr erfüllt dass sie mich als Künstlerin vorantreibt. Dazu käme es mir falsch vor, als Songwriterin mir selber und allen anderen eine musikalische Melo-Gefühlswelt vorzugaukeln, die nicht meinem Wesen entspricht, auch wenn mir die traurigen Lieder leichter von der Hand gehen.
Ich muss mir glaub ich eingestehen, dass „Inspiration“ für mich ein recht vager Begriff ist, denn das Wort selbst impliziert irgendwie automatisch, dass etwas passieren muss um inspiriert zu werden - aber das ist doch nicht Sinn der Sache, oder? Denn bei diesem „muss“ verspüre ich dann gleich schon wieder diesen Druck, ganz nach dem Schema: zum Texten muss ich inspiriert sein - aber um inspiriert zu sein muss ich erst einmal irgendeine außergewöhnliche Erfahrung machen (in den meisten Fällen dann meist durch „Umbruch, Verlust oder Liebesverwirrungen“ ;))
Wenn ich nun darüber nachdenke, in welchen Situationen ich die besten Songs und Texte geschrieben habe, dann sind das die Momente in denen ich mich nicht mit Inspiration beschäftigt habe sondern intuitiv, völlig gefühlsgeleitet Stift und Papier in die Hand genommen hab. Das waren Momente in denen ich Emotionen gespürt habe, ich war wütend auf jemanden und musste was los werden oder glücklich und wollte mein Glück teilen oder enttäuscht und wollte das verarbeiten. Ich hab nie gedacht: „was inspiriert mich? Mmh, mal nachdenken, also der Vogel heute Mittag auf dem Balkon, das wäre doch nett darüber zu texten…“. Naja, stimmt nicht so ganz, ich habe doch schon häufiger so gedacht aber es kam mir sehr schnell so gezwungen und lächerlich vor, dass ich den Stift wieder ganz schnell aus der Hand gelegt habe und lieber ein Eis essen gegangen bin.
Und je länger ich an diesem Text sitze, desto klarer wächst für mich die Erkenntnis, dass Inspiration wenn sie geschieht gar nicht als solche wahrgenommen wird, ich glaube dann passieren die besten Dinge.
Cicero spricht mir da eigentlich aus der Seele, er spricht bzgl. künstlerischer Inspiration von „der Idee als einem unerwarteten Hauch, der den Poeten ereilt – eine mächtige Gewalt, deren Wesen der Poet hilflos und unbewusst ausgesetzt sei.“
Vielleicht tu ich mich deswegen heute auch etwas schwer mit diesem Spruch auf meinem Stoffbeutel, denn ich interpretiere ihn fast wie einen Vorwurf à la: „komm, los, geh raus und lass dich inspirieren, das kann doch bitte nicht so schwer sein.“ Nein, ich werde es lassen, in den Park zu gehen, auf einer Bank zu sitzen, Löcher in die Luft zu starren, in mich rein zu hören…um mich inspirieren zu lassen; ich geh einfach in den Park, setze mich auf eine Bank und starre Löcher in die Luft, that´s it!