
Meinen ersten Studiojob hatte ich mit acht Jahren, ich habe damals den Refrein zu dem Song „Wir sind die starken Mädchen vom Turnverein“ für eine Kinder-CD eingesungen. Damals bekam ich 50,00 DM und dachte, mir gehört die Welt. Meine Sicht darauf hat sich seit ich selber meine Miete und Krankenversicherung zahlen muss doch etwas geändert…
Letzte Woche habe ich geschrieben, dass ich einen Studiojob für einen Radiojingle hatte. Erst einmal war das nur ein Layout - das heißt, es war noch nicht sicher, ob der Jingle es bis ins Radio schafft. Gestern kam dann die freudige Nachricht, dass der Kunde den Jingle gekauft hat - was für mich als Sängerin auch eine deutlich höhere Gage bedeutet und natürlich auch wieder eine Referenz mehr.
In diesem Fall war es also ein toller, sehr fairer Job.
Aber vielleicht erst noch einmal für alle nicht "Eingeweihten" dieser Werbe/Musikwelt den Lauf der Dinge vereinfacht zusammengefasst: ein Unternehmen engagiert eine Werbeagentur für eine Kampagne oder einen Spot, diese wendet sich an ein Musikproduktionshaus oder auch an selbstständige Musikproduzenten für die Musik dafür und diese engagieren wiederum die Sänger/innen oder Instrumentalisten. Um es noch etwas spannender zu machen, werden auch gerne mehrere Produktionshäuser/Produzenten angefragt, die dann mit verschiedenen Musik-Layouts miteinander konkurrieren (oder auch "pitchen"), wodurch die Chance natürlich schwindet, dass man den Job auch wirklich bekommt.
Was mich nun als Sängerin also an dieser Studiowelt immer wieder wundert und teilweise auch ärgert ist, dass mir die Preise bis heute immer völlig willkürlich erscheinen und das Budget für Sänger/innen oftmals unterirdisch ist.
Ich habe schon wirklich gute und fair bezahlte Studiojobs gehabt aber ich habe eben auch schon gerade in meiner Anfangszeit in Hamburg für renommierte Musikagenturen Layouts für 50,00 € eingesungen (was ja den 50,00 DM als Achtjährige ziemlich nahe kommt) und wusste schon vorher dass die Chance, den Job zu bekommen gleich null ist, da die Konkurrenz durch andere Musikproduktionshäuser einfach super groß ist und daneben dasselbe Layout von 6 verschiedenen Sänger/innen eingesungen wurde...
Wenn dann auch noch der Kunde, für den das Layout ist, ein Riesenunternehmen mit einem riesigen Werbeetat ist, kann ich nicht verstehen, warum gerade immer bei der Musik gespart wird. Als Sängerin macht man sowas zu Beginn auch erst einmal mit, denn man will ja irgendwie auch „rein kommen“. Und es sind ja nicht nur die Musiker betroffen sondern auch die Musikagenturen selber, die am Ende auch nur `n Appel und `n Ei dafür bekommen wenn der Kunde das Layout nicht haben möchte und die Konkurrenz bucht.
Sprecher werden im Studio hingegen deutlich besser bezahlt als Sänger - ich habe mir aus meinen „Sprecherquellen“ sagen lassen, dass es Gagen für regionale, überregionale oder bundesweite Werbung gibt, die einfach nicht unterschritten werden und für die bei einer Werbekampagne auch ganz selbstverständlich ein Etat eingeplant wird. Warum ist das bei Sänger/innen nicht so?
Ich glaube, weil wir einfach keine Lobby haben! Ob Sänger, Künstler, Instrumentalisten - wir haben es irgendwie nicht so gut drauf, uns zusammen zu schließen und zu solidarisieren. Vielleicht ist das nicht zu vereinbaren mit der egozentrischen Ader, die unserem Berufszweig nachgesagt wird? Sind wir also dazu verdammt, jeder für sich im stillen Kämmerlein die Wertigkeit unseres Berufsstandes zu bedauern statt uns gemeinsam stark zu machen? Mmh, ich weiß nicht so recht aber ich würde mir jedenfalls wünschen, dass es unter Sänger/innen einen noch besseren Zusammenhalt geben würde und es gleichzeitig für die großen Unternehmen beim Überdenken des Werbeetats auch selbstverständlich wird, ein faires Stück Kuchen für die Musikhäuser und Musiker einzuplanen.
Bis dahin übe ich dann mal weiter an meinen Sprecherqualitäten, scheint ja doch lukrativer zu sein ;)
Letzte Woche habe ich geschrieben, dass ich einen Studiojob für einen Radiojingle hatte. Erst einmal war das nur ein Layout - das heißt, es war noch nicht sicher, ob der Jingle es bis ins Radio schafft. Gestern kam dann die freudige Nachricht, dass der Kunde den Jingle gekauft hat - was für mich als Sängerin auch eine deutlich höhere Gage bedeutet und natürlich auch wieder eine Referenz mehr.
In diesem Fall war es also ein toller, sehr fairer Job.
Aber vielleicht erst noch einmal für alle nicht "Eingeweihten" dieser Werbe/Musikwelt den Lauf der Dinge vereinfacht zusammengefasst: ein Unternehmen engagiert eine Werbeagentur für eine Kampagne oder einen Spot, diese wendet sich an ein Musikproduktionshaus oder auch an selbstständige Musikproduzenten für die Musik dafür und diese engagieren wiederum die Sänger/innen oder Instrumentalisten. Um es noch etwas spannender zu machen, werden auch gerne mehrere Produktionshäuser/Produzenten angefragt, die dann mit verschiedenen Musik-Layouts miteinander konkurrieren (oder auch "pitchen"), wodurch die Chance natürlich schwindet, dass man den Job auch wirklich bekommt.
Was mich nun als Sängerin also an dieser Studiowelt immer wieder wundert und teilweise auch ärgert ist, dass mir die Preise bis heute immer völlig willkürlich erscheinen und das Budget für Sänger/innen oftmals unterirdisch ist.
Ich habe schon wirklich gute und fair bezahlte Studiojobs gehabt aber ich habe eben auch schon gerade in meiner Anfangszeit in Hamburg für renommierte Musikagenturen Layouts für 50,00 € eingesungen (was ja den 50,00 DM als Achtjährige ziemlich nahe kommt) und wusste schon vorher dass die Chance, den Job zu bekommen gleich null ist, da die Konkurrenz durch andere Musikproduktionshäuser einfach super groß ist und daneben dasselbe Layout von 6 verschiedenen Sänger/innen eingesungen wurde...
Wenn dann auch noch der Kunde, für den das Layout ist, ein Riesenunternehmen mit einem riesigen Werbeetat ist, kann ich nicht verstehen, warum gerade immer bei der Musik gespart wird. Als Sängerin macht man sowas zu Beginn auch erst einmal mit, denn man will ja irgendwie auch „rein kommen“. Und es sind ja nicht nur die Musiker betroffen sondern auch die Musikagenturen selber, die am Ende auch nur `n Appel und `n Ei dafür bekommen wenn der Kunde das Layout nicht haben möchte und die Konkurrenz bucht.
Sprecher werden im Studio hingegen deutlich besser bezahlt als Sänger - ich habe mir aus meinen „Sprecherquellen“ sagen lassen, dass es Gagen für regionale, überregionale oder bundesweite Werbung gibt, die einfach nicht unterschritten werden und für die bei einer Werbekampagne auch ganz selbstverständlich ein Etat eingeplant wird. Warum ist das bei Sänger/innen nicht so?
Ich glaube, weil wir einfach keine Lobby haben! Ob Sänger, Künstler, Instrumentalisten - wir haben es irgendwie nicht so gut drauf, uns zusammen zu schließen und zu solidarisieren. Vielleicht ist das nicht zu vereinbaren mit der egozentrischen Ader, die unserem Berufszweig nachgesagt wird? Sind wir also dazu verdammt, jeder für sich im stillen Kämmerlein die Wertigkeit unseres Berufsstandes zu bedauern statt uns gemeinsam stark zu machen? Mmh, ich weiß nicht so recht aber ich würde mir jedenfalls wünschen, dass es unter Sänger/innen einen noch besseren Zusammenhalt geben würde und es gleichzeitig für die großen Unternehmen beim Überdenken des Werbeetats auch selbstverständlich wird, ein faires Stück Kuchen für die Musikhäuser und Musiker einzuplanen.
Bis dahin übe ich dann mal weiter an meinen Sprecherqualitäten, scheint ja doch lukrativer zu sein ;)